Schwäbische Schupfnudeln selber machen
Eines meiner Lieblingsgerichte sind zweifellos Schupfnudeln. Diese esse ich meistens mit Zwiebeln und Salz angebraten als Beilage zu einer Schlachtplatte.
Klar, man könnte Schupfnudeln auch einfach kaufen. Aus drei Gründen mache ich diese jedoch selber:
- Der Preis: OK, fertige Schupfnudeln kosten nicht die Welt. Aber angesichts dessen, dass die Hauptzutaten spottbillige Kartoffeln und Mehl sind, spart man doch ein wenig. Eine ausführliche Rechnung mache ich unten.
- Die Dicke: Im Aldi gibt es nur die dicken Schupfnudeln, ich mag aber lieber die dünnen, die ich dann von einem Markenhersteller kaufen müsste, was noch teurer ist.
- Schupfen macht Spaß
Also, machen wir's kurz und schmerzlos. Man nehme
- 250 g Kartoffeln vom Vortag
- 250 g Mehl
- 1 Ei
- eine Brise Salz
- ggf. etwas Muskat
Zubereitung
- Die gekochten Kartoffeln mit einer Kartoffelpresse zermatschen. Oder einen Kartoffelstampfer zu Hilfe nehmen. Mit der Kartoffelpresse gibt es jedoch weniger Klumpen.
- Alle restlichen Zutaten hinzufügen und mit der Hand gut vermischen, bis ein fester Teig entsteht. Anfangs hat man den Eindruck, der Teig wäre viel zu trocken. Nie und nimmer würde dieser das ganze Mehl aufnehmen. Nachdem man allerdings 5 bis 10 Minuten geknetet hat, hat man dann doch alles vermischt bekommen und wundert sich, dass der Teig doch relativ feucht ist.
- Dann nimmt man einen Teil des Teigs und rollt diesen zu einer ca. 2 cm dicken Nudel aus (oder soll ich sagen: man formt daraus eine ca. 2 cm dicke Rolle?).
- Von dieser Rolle schneidet man kleine Stückchen ab.
- Jetzt nimmt man jedes dieser Stückchen einzeln und schupft dieses zu einer Schupfnudel. Hä? Schupfen? Also gut, ich erklär's dir (siehe weiter unten).
- Die geschupften Nudeln kommen nun in kochendes Wasser. Sobald die Nudeln oben schwimmen, können sie abgeschöpft werden. Wie das auch bei Spätzle der Fall ist.
Eigentlich sind wir damit schon fertig. Die Schupfnudeln können nun so weiter verwendet werden, ebenso wie die gekauften. Also entweder einfrieren (wenn man sie auf Vorrat gemacht hat) oder anbraten (mit Zwiebeln und Salz - mmmhhh, lecker!). Oder mit Kraut anbraten. Oder einfach so als Beilage servieren (nicht so mein Fall).
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Wie man richtig schupft
Im Wesentlichen gibt es zwei Methoden:- Man reibt ein Teig-Teilchen zwischen Handfläche und Arbeitsplatte (bemehltes Brett). Der Teig rollt also quasi zwischen Hand und Brett und wird zu einer Nudel. Sieh dir einfach mein YouTube-Video dazu an.
- Man nimmt ein Teig-Teilchen zwischen beide Hände und reibt diese flach aneinander (so ähnlich wie man auch frohlockend die Hände reibt) und formt dadurch die Nudel.
Schupfnudeln anbraten
Mein persönlicher Favorit. Ich esse diese dann als Beilage zur Schlachtplatte. Oder einfach nur pur. Auch ein grüner Salat dazu schmeckt köstlich.- Butter in der Pfanne zerlassen. Schupfnudeln rein und knusprig anbraten.
- Bevor die Schupfnudeln fertig sind, gewürfelte Zwiebel dazu und etwas salzen.
Ich kann's nicht oft genug betonen: einfach lecker.
Was spart man nun?
Das günstigste Angebot, das ich gefunden habe, sind 3,73 € für 1 kg Schupfnudeln. Rechnen wir aus, was ich für diese Menge benötige. In meinem Test habe ich das obige Rezept gekocht, aber die dreifache Menge genommen.Vom Mehl benötige ich laut Rezept 750 Gramm, aber dann brauche ich noch weiteres, um z.B. die Arbeitsfläche zu bemehlen. Also rechne ich einfach 1 kg. Von den Kartoffeln rechne ich auch mit 1 kg, da ich ja durch das Schälen auch einen Verlust habe.
Also rechnen wir zusammen:
1 kg Mehl | 0,35 € |
1 kg Kartoffeln | 0,99 € |
3 Eier | 0,48 € |
Salz u. Muskat | 0,02 € |
Summe Zutaten | 1,84 € |
Daraus bekam ich am Ende 2,147 kg Schupfnudeln. Rechnet man also die 1,84 € auf ein Kilogramm runter, dann kostet mich diese nur 0,86 €. Also hier nochmal zum Vergleich:
1 kg Schupfnudeln gekauft | 3,73 € |
1 kg Schupfnudeln selber gemacht | 0,86 € |
gespart pro Kilo | 2,87 € |
Übrigens: in einem anderen Artikel zeige ich, wie man Kartoffeln auch ganz einfach auf dem Balkon anbauen kann.
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